Auf Festplatten und anderen Datenträgern lagern wichtige Daten. Oft ist die Unternehmensexistenz von diesen Beständen abhängig. Aber auch ein ganzes privates Leben in unwiederbringlichen Bildern kann im Nu verschwunden sein – die Andenken an die verstorbenen Großeltern, die Zeit als die Kinder klein waren. Die sogenannten Millenials haben – anders als die heute 50-Jährigen – auch von den ersten Lebensjahrzehnten keinen Analog-Teil in Form von Fotos im Keller. Grund genug, sich einige Gedanken über eine Lösung zu machen.
Backup (Sicherung) von Daten – warum?
Leider wird Computer-Hardware nicht ewig funktionieren. Ein Festplattenausfall ist keine Seltenheit. Dabei werden in vielen Fällen sämtliche Daten vernichtet. Manchmal hilft ein teurer Datenrettungsversuch.
Das Beste ist aber schlichtweg Vorbeugen. Mit einer guten Backup-Software lassen sich Sicherungen (auch Backups genannt) regelmäßig anlegen und nach einem Hardwareausfall auf funktionierende Datenträger extrahieren. Wie funktioniert eine Backup-Software?
Grundkonzept einer Backup-Software
Backup-Software hilft, Sicherungskopien von Daten anzulegen. Je nach Funktionsumfang lassen sich ausgewählte Dateien und Ordner oder ganze Partitionen und Festplatten sichern. Ein sogenanntes Image-Backup sichert das komplette System. Sobald ein Datenbestand ausgewählt wurde, ist festzulegen, wo die Sicherung gespeichert werden soll. Diese Sicherung sollte auf keinen Fall auf den gleichen Datenträger gespeichert werden, von dem der Datenbestand stammt. Wenn der Datenträger ausfällt, würde auch die Sicherung vernichtet werden. Deshalb sollte man das Backup auf einen externen Datenträger (zum Beispiel USB-Festplatte, Cloud-Speicher oder FTP-Account) speichern. Eine gute Backup-Software ermöglicht dem Anwender, nicht nur das Ziel, sondern auch die Art des Backups zu bestimmen. Im Handel sind Editionen für Heimgebrauch und Gewerbe verfügbar. Professionelle Editionen bieten häufig Planungs- und Verschlüsselungsfunktionen sowie mehr Arbeitskomfort.
Arten der Datensicherung
Das erste Backup ist immer eine Volldatensicherung. Der ausgewählte Datenbestand wird komplett auf einem externen Datenträger gesichert. Wurde für den gegebenen Datenbestand eine Vollsicherung angelegt, können zukünftige Backups differenziell oder inkrementell durchgeführt werden.
Ein differenzielles Backup basiert auf der Komplettsicherung und besteht ausschließlich aus neuen oder veränderten Dateien. Es umfasst Veränderungen, die seit der Volldatensicherung erfolgt sind. Neben der ursprünglichen Version einer Datei werden auch deren Aktualisierungen gespeichert. Das Backup nimmt viel Speicherplatz, ist aber viel schneller als ein Vollbackup.
Ein inkrementelles Backup basiert das erste Mal auch auf einer Volldatensicherung, wobei die Dateien oder Teile von Dateien gespeichert werden, die seit der Komplettsicherung geändert oder hinzugefügt wurden. Weitere inkrementelle Backups basieren nicht mehr auf dem Komplettbackup, sondern auf der letzten inkrementellen Sicherung. Diese Art der Sicherung braucht wenig Speicher, aber eine ältere Datei kann nur unter Berücksichtigung der Inkremente wiederhergestellt werden. Das inkrementelle Backup wird in zwei Varianten ausgeführt: „forward deltas“ und „reverse deltas“. Bei der ersten Funktionsweise bleibt die alte Vollsicherung unangetastet, während darauf die Inkremente aufgebaut werden. Sie können den Dateistand der alten Vollsicherung wiederherstellen, doch der aktuelle Datenbestand kann nur unter Berücksichtigung der Inkremente wiederhergestellt werden. Bei „reverse deltas“ bleibt die alte Vollsicherung nicht unangetastet. Veränderte Dateien werden auf die neueste Version aktualisiert, die alte Version kann nur unter Berücksichtigung der Inkremente wiederhergestellt werden. Wenn eine Datei oft aktualisiert wurde, ist die ursprüngliche Version unter Umständen nicht mehr verfügbar.
Rechtliche Anforderungen an Unternehmen
Unternehmen sind in Deutschland dazu verpflichtet, Daten zu archivieren. Dies gilt auch für elektronisch übermittelte Dokumente wie E-Mails, Rechnungen, Handelsbriefe oder Berichte. Diese Unterlagen müssen revisionssicher aufbewahrt werden.
Diese Forderung ergibt sich aus diversen Quellen. Kaum eine Organisation dürfte unabhängig von den Grundsätzen ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme agieren dürfen, in Deutschland herausgegeben vom Bundesfinanzministerium. Im technischen Bereich ergibt sich eine ähnliche Pflicht schon aus den Qualitätsmanagement-Systemen (DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 13485, ISO TS 16949) und deren Vorgaben zum Umgang mit Dokumenten und Aufzeichnungen (2008 ff.) bzw. zu dokumentierter Information (seit 2015).
Eine gute Backup-Software hilft bei der Sicherung und Archivierung von wichtigen Daten. Damit man nicht ständig daran denken muss, sollten die Planungsfunktionen des Backup-Programms genutzt werden, um regelmäßig automatische Sicherungen einleiten zu lassen.
Sicherungsaufgaben sind wichtiger Bestandteil der IT-Sicherheit und können mit einer guten Backup-Software mühelos bewältigt werden.