Farbmanagement unter Windows 7
Die praktische Seite: Was muss man zum Farbmanagement in den Programmen einstellen? Wie aktiviert man AdobeRGB, sRGB oder andere Profile?
Farbprofile akzeptiert Windows 7 im alten ICM-Format, im ICC-Format und im neuen mit Windows 7 eingeführten WCS-Format (Windows Color System). ICC- und ICM-Dateien solten inhaltlich identisch sein. Apple und Microsoft haben hier lediglich die Dateiendung anders gewählt.
Bei grafikorientieren Geräten wie Drucker, Faxgeräte, Monitor liegen meist Profile auf den Treiber-Datenträgern bei. Besser ist es allerdings, wenn man die Profile selbst erstellt und die Geräte kalibriert.
Installieren von Farbprofilen unter Windows 7
Dazu muss man auf die ICM-/ICC-/WCS-Dateien doppelklicken. Windows kopiert die Profil-Dateien dann in das Verzeichnis
$windir$\system32\spool\drivers\color
Alle gültigen-Dateien, die dort installiert sind, stehen im Windows-Farbmanagement zur Verfügung. Achtung: Davon sieht man zunächst nichts. Das hat seine Richtigkeit. Dieser Installationsvorgang hat die Profildateien nur kopiert.
Aktivieren von Farbprofilen unter Windows 7
Wie kommen diese Profile nun zu den Monitoren, Druckern, Scannern?
- Dazu muss man in die Systemsteuerung
- Dort im Abschnitt Darstellung und Anpassung
- Bildschirmauflösung anpassen auswählen
- In der Dialogbox auf Erweiterte Einstellungen klicken
- In der neuen Dialogbox den Karteireiter Farbverwaltung anklicken
- Auf der Karteikarte den Knopf Farbverwaltung … anklicken
Angekommen.
Die nun sichtbare Dialogbox ist die Steuerzentrale des Farbmanagements unter Windows 7. Sie öffnet sich mit der Karteikarte Geräte. Dort findet sich oben rechts eine Liste der erkannten grafikfähigen Geräte. Hier kann man nun je Gerät das gewünschte Profil hinterlegen. Standardgemäß stellt Windows 7 hier überall sRGB ein. Wenn man oben rechts ein Gerät gewählt hat und unten links unter Hinzufügen zur Profilauswahl geht, finden sich hier alle installierten Profile wieder. Also alle ICC-/ICM-/WCS-Dateien, die in das oben genannte Sytemverzeichnis kopiert wurden.
Um ein Farbprofil zu aktivieren, öffnet man also mit Klick auf Hinzufügen die Liste der installierten Profile, wählt den gewünschten Eintrag und klickt dann auf den OK-Knopf. Hier kann also z.B. das sRGB-Profil mit dem AdobeRGB-Profil ergänzen. Wenn sich die Liste geschlossen hat, ist in der nun wieder sichtbaren Dialogbox das eben gewählte Profil als unterster Eintrag aufgenommen.
Damit ist es allerdings nicht unbedingt am Leben. Sondern: das neue Profil ist hinter dem bisher vorhandenen lediglich auch eingetragen. Das alte Profil ist immer noch das aktive. Um das zu ändern, muss man nun gewünschte Profil auswählen (durch Anklicken) und dann rechts den Knopf Als Standardprofil festlegen drücken. Jetzt ist es aktiv.
Ich sehe immer noch nichts
Stimmt. Bis hier sind nun die Profile lediglich da. Das Farbmanagement ist Sache der Applikationen. Diese können nun Farbprofile von Windows abrufen,
- wenn man es in den jeweiligen Programmen aktiviert und
- wenn die Programme herstellerseitig die Fähigkeit haben Farbprofile anzuwenden.
Das muss nicht der Fall sein. Ist es oft auch nicht. Der Windows-Taschenrechner etwa wird sich optisch nicht verändern. Das Farbmanagement bezieht sich vorrangig auf Inhalte wie Fotos, Videos oder Grafiken. Windows-eigene Komponente wie Knöpfe und Fensterelemente stehen nicht im Fokus des Farbmanagements.
Also: Das Farbmanagement wirkt nicht in der Art, dass man es unter Windows 7 aktiviert und danach der matte Bildschirm in Gänze aufblüht. Sondern: einige Programme zeigen Bildinhalte in realistischeren Farben an. Dazu muss oft auch den Programmen mitgeteilt werden, dass sie das Windows-Farbmanagement nutzen sollen (noch ein Grund, warum man beim Aktivieren unter Windows ad hoc nichts sieht), siehe unten. Zuletzt: Realistischer muss nicht kräftiger, besser etc. heißen. Es könnte auch anders herum sein: ein überkontrastreich fehl-justiertes Display könnte aus matten Bildern auch Actiongraphics geschönt haben, die – bei korrekter Darstellung – so fad dargetstellt werden, wie sie in Wirklichkeit auch sind.
Picasa
Der Bildbetrachter Picasa (siehe Abbildung) z.B. nutzt Farbmanagement. Hierzu muss im Menü Ansicht der Menüpunkt Farbverwaltung verwenden angeklickt werden. Das hat geklappt, wenn beim erneuten Öffnen des Ansicht-Menüs ein Häkchen vor dem dem betreffenden Menüpunkt zu sehen ist.
Firefox
Auch Internet-Browser können Bilder darstellen. Seit man auf Stockagenturen auch Bilder kauft, ist die Frage der Farbtreue auch hier etwas wichtiger geworden. Der Browser Firefox beherrscht Farbmanagement, allerdings ist es im Standard deaktiviert. Mit dem Add-On Color Management von Seán Hayes kann man einen An/Aus-Schalter installieren.
Andreas Beitinger hat unter Farb-Testbilder für Browser ein paar sehr aussagekräfte Testbeispiele und Beschreibungen zusammengestellt.
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