sRGB nutzen – Vorteile und Gründe für die Nutzung

  • Sie wissen gar nicht richtig, worum es hier geht. Und wollen es möglichst auch nicht wissen müssen: Wann immer eine unvermeidliche Frage auftaucht (Dialogbox, Fotogeschäft, … ) – immer sRGB. Fertig.
  • Wenn einfach und günstig bei einem Anbieter ohne Farbmanagement belichtet werden soll – typischer Fall von Endkunden, die Bilder einfach in eines der großen Fotolabore geben. Dort wird explizit ohnehin fast nur auf Basis von sRGB gearbeitet oder eben implizit. Grund: sRGB mag seine Schwächen haben, ist aber nunmal der kleinste gemeinsame Nenner der meisten Consumergeräte. Man tut sich hier häufig einen Gefallen, wenn man diese Konvertierung schon zuhause vornimmt (oder eben gleich in der Kamera durchführen läßt).
  • Bilder ohnehin nur im Web oder am Rechner mit möglichst schnell kurzer Ladezeit genutzt werden sollen. Das gilt auch für Bilder, die z.B. ohnehin nur in einer PowerPoint-Präsentation gezeigt werden – auf jeden Fall NIE im Print. Dann schadet sRGB keinesfalls. Im Gegenteil – dafür ist es gemacht worden.
  • Und wenn der Partner dies wünscht – z.B. bei der Bildagentur Fotolia sRGB, siehe http://blog.fotolia.com/de/2006/04/28/welche-bilder-werden-bei-fotolia-gesucht-und-wirklich-auch-verkauft/

AdobeRGB – Vorteile und Gründe für die Nutzung

In Stichpunkten:

  • Grundsätzlich der größere Farbraum, das heißt: bei Bild-Manipulationen mehr „Reserve“. Müssen Nuancen auf eine kleine Wertemenge abgebildet werden, gibt es schneller sichtbare Artefakte. Mehrere ursprünglich unterschiedliche Elemente werden dann auf ein und denselben Wert abgebildet. Das führt dann leichter zu Himmeln und Flächen die unnatürlich nuanciert aussehen, Malen-nach-Zahlen-artig. Diese Effekte kann (nicht: muss!) der größere Farbraum vermeiden.
  • Insbesondere: keine Grün-Blau-Schwäche wie bei sRGB – hier fällt der kleinere Zahlenraum am deutlichsten auf.
  • Von manchen Agenturen, Fotolaboren etc. erwartet.
  • Konvertierung in sRGB ist einigermaßen problemlos möglich. Der größere Zahlenraum wird mehr oder minder proportional/passgenau in den kleineren überführt (ein bisschen so wie bei den Strahlensätzen in der 9. Klasse). Dabei gehen zwar Nuancen verloren – aber nur in einem Bereich, den sRGB ohnehin nicht abgebildet hätte. Es ergibt sich also kaum eine Verschlechterung gegenüber Bildern, die direkt mit sRGB aufgenommen worden wären. Das ist andersherum nicht so: beim Umwandeln von sRGB in AdobeRGB werden zwar auch die Werte des kleineren Zahlenraums in den größeren verteilt. Aber zwischen den Werten sind nun Lücken. Farbverläufe sind nun entweder nicht kontinuierlich sondern eher Farbstreifen oder die Konvertierung muss via Interpolation etwas dazuerfinden. Das kann klappen, aber je nach Textur der Fläche auch ziemlich danebengehen.
  • Im Printbereich ein MUSS, dort ist AdobeRGB der Ausgangspunkt z.B. für die Konvertierung in den CMYK-Farbaum. Dafür ist der AdobeRGB-Farbraum seinerzeit ausgerichtet worden.

Nachteile/Probleme

  • Nicht jeder Monitor bildet den AdobeRGB-Farbraum ab. In diesem Falle weiß man nicht, wie das aussehen würde, was das Display gerade „verschweigt“. Natürlich gilt das für sRGB genauso. Mit dem Unterschied: da erwartet man das gar nicht erst.
  • Beim Verlassen des für Einsteiger und Consumer sicheren sRGB-Pfades entstehen umständlichere Workflows. Fehlerquellen durch Konvertierungen entstehen hierbei erst. Man muss hier schon etwas genauer wissen, was man macht.
  • Wie es im IT-Bereich so ist, löst sich das in diesen Monaten zunehmend. In wenigen Jahren  wird das gar kein Problem mehr sein. Bei aktuellen Neukäufen kann man es bereits mit einem kleinem Aufpreis vermeiden.
  • Für die Arbeit mit AdoberRGB ALLES (Kamera, Monitor, Drucker, Beamer …) auf AdobeRGB stellen und bei Bedarf sRGB durch Konvertierung aus dem AdobeRGB erzeugen.

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