Vorarbeit – in HTML selbst entwickeln oder WordPress, Drupal, Typo3, Joomla, Magento, Oxid, osCommerce, …?

Der Betrieb einer Webpräsenz startet natürlich nicht mit WordPress. Davor steht eine Analyse, was eigentlich mit der Webpräsenz passieren soll. Daraus folgt dann die erste Richtungsentscheidung. Ansätze:

  • In aktuellen Technologien (HTML/CSS/JavaScript, Flash, Silverlight etc.) selbst entwickeln.
  • Ein Managementsystem nutzen, z.B. ein Content Management System (CMS).
  • Ein Shopsystem mit enthaltenem Content Management System nutzen.
  • Es geht um etwas ganz anderes, z.B. CRM, ERP etc. Die Analyse ergibt, dass die Website eigentlich nur Träger solcher Funktionen sein soll. Ein Spezialfall, der auf Speziallösungen führt – wird hier aber nicht weiter verfolgt.

Eine Betrachtung der ersten Fälle:

  • Selbst entwickeln ist heute meist keine Option mehr. Ausnahme: die Website soll zur Entwicklung eigener Plugins führen. Sonst: es gibt für jegliche Szenarien passende Systeme, die out-of-the-box Entwicklerjahre Arbeit und Zeit ohne Lizenzgebühren sparen. Das betrifft nicht nur den sichtbaren FrontEnd-Teil. Die Content-Management-Systeme enthalten teilweise eine immense Funktionaltität – gerade unter der Haube, im Backend. Dieser Adminteil bleibt bei selbstgestrickten Lösungen fast immer stark vernachlässigt.
  • Ansatz Content-Management-Systeme (CMS): Aus praktischen Gründen heute der Standard bei Webpräsenzen – auch bei dieser hier. Damit ist aber noch nichts entschieden: Welches denn? Es gibt  hunderte, freie, kommerzielle und die meisten natürlich mit irgendeiner Nischenausprägung, die das Überleben sichern soll. Fragen dazu:
    • Gibt es mehrere Redakteure und Rollen? Dann wäre WordPress vielleicht gar nicht optimal.
    • Soll die Website eher einen Shopcharakter haben? Dann wäre vielleicht eher ein Shopsystem geeignet – mit PayPal-, MasterCard-, Visa- etc.
    • Gibt es bestimmte Funktionen, die nur Plugins für eine bestimmte Plattform enthalten?

Die ganzen Kandidaten WordPress, Joomla, Drupal, Typo3, Contao, CMSMadeSimple, MODx etc. haben alle ihre Berechtigung.

  • Ansatz Shopsysteme: auch hier sind Content-Management-Systeme teilweise enthalten. Der Gedanke dabei: Nimmt man gleich ein Shopsystem, müsste man später nicht umsteigen, wenn eine Verkaufsoperation dazukommt. Was ist davon zu halten?

Können wir gleich lösen: Nichts. Die Shopsysteme führen soviel Code und Funktionalität mit, dass die CMS-Seite eigentlich nur eine Krücke ist. Langsam, umständlich, unkomfortabel. Wenn es wirklich bei einer Handvoll Infoseiten bleibt – und so ist der Ansatz wohl gemeint – ersparen diese inside-CMS das Aufsetzen eines zweiten eigentlichen CMS-Systems. Wenn dieser Content-Teil aber wirklich eine größere Bedeutung haben soll, dann sollte man das gar nicht erst in Betriebe nehmen.

Die meisten großen Shop-Portale nutzen eine Shopware für den Shop-Teil und von vorne herein ein CMS für den Blog-, News-, Info- etc. -Sektor. Eine sehr verbreitete Kombination ist hier Magento und WordPress. Allerdings wird der Verkauf von Magento an eBay sicherlich für Umbrüche sorgen.

Entscheidung für WordPress – was kommt dann?

Das CMS WordPress ist sehr verbreitet. Es passt für viele Szenarien, insbesondere in kleinen und mittleren Umgebungen. So auch hier. Die 100 Tage-Bilanz von www.drgellner.de:

Installation von WordPress

Reibungslos, wie versprochen.Tatsächlich in wenigen Minuten möglich, wenn die Voraussetzungen geschaffen sind. Diese wären:

  • Man hat eine MySQL-Datenbank vorbereitet und die Zugangsdaten liegen vor.
  • Der Webserver läuft und ist bereit.
  • Die Domain ist auf dem Webserver eingerichtet.
  • Ein technischer Account für den Webserver wie „www-data“ o.ä. liegt vor.
  • Ein Zugangsclient liegt vor. Es gibt also die Möglichkeit Dateien via FTP oder SCP z.B. mit Programmen wie FileZilla oder WinSCP auf den Server zu übertragen.
  • Ein Mail-Account sieht vor. Dorthin meldet WordPress administrative Vorgänge.

Der für WordPress erforderliche Funktionsumfang ist nicht automatisch bei jedem kleinstem Funktionsumfang a lá „Web-Visitenkarte“ enthalten. Die Mini-Angebote, die es häufig für ca. 0,29 Euro bis 0,79 Euro monatlich gibt, haben oft z.B. keine Datenbank oder erlauben keine PHP-Skripte.

Natürlich muss man sich auch hier etwas einlesen. Die Webtechnik ist bis heute nicht annähernd so selbsterklärend wie die Desktop-Welt.  Man stolpert immer wieder über Details wie z.B. den FTP-Modus oder die FTP-Verbindungsart oder die Authenifizierung von Schlüsseln bei SCP. Solchen Wissensuntiefen sind bei Desktop-Systemen für Endwender doch meist via GUIs überbrückt und tauchen hier ab und zu auf.

Tipp:

Ein kostengünstiges Angebot mit einfachen Update-Möglichkeiten gibt es beim Anbieter Alfahosting.
Webhosting preiswert - inkl. WordPress!

Die zu erwartende Geschwindkeit können Sie hier sehen – auch diese Webpräsenz läuft über Alfahosting.

Hürden und Aufwand

Die oben genannten Voraussetzungen schaffen. Wenn diese Aspekte alle klar sind, hat man kaum Problem zu erwarten.Trotzdem verschlingen die Vorbereitungen Tage und Wochen, insbesondere bei der ersten Website. Arbeitsschritte:

  • Hosting-Anbieter müssen verglichen werden
  • Der Umfang des Angebots muss verglichen werden (Leistungsdaten des Servers, Speicherplatz, enthaltener Traffic, Betriebssystem …)
  • Ein noch freier Domain-Name muss gefunden werden (das kann dauern!)
  • Flexibilität des Anbieters:
    • Können mehrere Domains einfach hinzugebucht werden oder …
    • … muss immer ein neues Paket erworben werden?
    • Gibt es Speicher flexibel nachbuchbar?
    • Welche Softwarekonfiguration ist erhältlich?
    • Welches Betriebssystem?
    • Preise …
    • Zuverlässigkeitsaussage des Providers – 99,99% im Jahr erlaubt immer noch mehrstündige Offline-Zeiten!

 

Einführung und Übersicht über alle Teile dieser Reihe unter Aufwand für Setup und Betrieb von WordPress.

Weiter mit Teil 2: Aufwand für Setup und Betrieb von WordPress – Themes